Heilmoor, Kohlensäure, Thermalwasser - Die drei natürlichen Heilmittel von Bad Tatzmannsdorf
An der Quelle heilender Kräfte: Bad Tatzmannsdorf bietet als einziger Kur- & Thermenort Österreichs gleich drei natürliche ortsgebundene Heilmittel, nämlich Heilmoor, kohlensäurehältiges Heilwasser und Thermalwasser.
Das kohlensäurehältige Heilwasser:
Zurzeit werden in Bad Tatzmannsdorf drei Quellen mit unterschiedlicher Zusammensetzung therapeutisch genutzt. Ihnen allen ist der Gehalt an Kohlensäure bzw. an gelöstem CO2 (Kohlendioxid) gemeinsam. Während die unterschiedliche Mineralisation der Quellen in erster Linie bei Trinkkuren berücksichtigt werden muss, ist für die Verabreichung von Bädern der Gehalt an CO2 ausschlaggebend. Die gesetzlichen Bestimmungen in Österreich sehen vor, dass ein Heilwasser als Säuerling anerkannt werden kann, wenn sein CO2 Gehalt 1000 mg/l übersteigt. Die Bad Tatzmanndorfer Säuerlinge weisen CO2 Konzentrationen bis über 1800 mg/l auf. Die Quellen fördern mit dem Heilwasser auch CO2 Gas an die Oberfläche. Nach der Trennung der flüssigen und der gasförmigen Phase wird es für die Verabreichung von Gasbädern verwendet.
Das Kohlensäurebad:
Kohlensäurebäder werden im Kurzentrum von Bad Tatzmannsdorf in Edelstahlwannen verabreicht. Dabei wird das Heilwasser im ursprünglichen Zustand in die Wanne geleitet und erst in dieser auf die verordnete Temperatur – meist zwischen 33 und 35°C – erwärmt. Das im Wasser gelöste CO2 dringt während des Bades durch die Haut in den Körper, wo es im Blut zur Lunge transportiert und wieder abgeatmet wird. Dabei entfaltet es seine volle Wirkung: und Erweiterung der präkapillaren Arteriolen und dadurch Durchblutungssteigerung und Verbesserung der Blutfließeigenschaften und Förderung der Sauerstoff-Abgabe vom Blut in das Gewebe u Erhöhung des Spannungszustandes der Venenwände und Steigerung der Gehirndurchblutung.
Das CO2-Gasbad:
Für die Gasbäder werden in Bad Tatzmannsdorf nur die natürlichen Quellgase der „Marienquelle Neu“ und der „Therme 72“ verwendet. Während des Gasbades dringt das natürliche Quellgas durch die Haut in den Körper und entfaltet die gleichen Wirkungen wie im CO2-Bad. Daher gelten auch die gleichen Indikationen. Der Vorteil des Gasbades liegt darin, dass der hydrostatische Druck entfällt und es dadurch eine besonders milde Anwendung ist. In Bad Tatzmannsdorf werden Gasbäder nur in Einzelbehandlungskabinen bei einer Temperatur von 24–32°C verabreicht.
Gasanalyse des frei aufsteigenden Quellgases:

Die Trinkkur in Bad Tatzmannsdorf
Die unterschiedliche Mineralisation der Bad Tatzmannsdorfer Heilquellen kann vom Kurarzt für die individuelle Zusammenstellung einer Trinkkur genutzt werden. Die Wetschquelle und die Therme 72 verfügen beispielsweise über einen relativ hohen Gehalt an Calcium. Sie sind also bei Vorliegen einer Osteoporose empfehlenswert. Bei Magnesiummangel bietet sich die Marienquelle mit einem Magnesiumgehalt von 102 mg/l an.
Das Bad Tatzmannsdorfer Thermalwasser
Erst 1988 wurde in Bad Tatzmannsdorf ein drittes wertvolles Heilvorkommen entdeckt: Das Thermalwasser. Es sprudelt aus einer Tiefe von 896 Metern und tritt mit einer Temperatur von 34 Grad zu Tage. Beim Kuren hilft das warme Wasser bei der Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparats und bei der Förderung von Erholungs-vorgängen nach chronischen Erschöpfungszuständen.
Auszug aus der Vollanalyse der Tiefbohrquelle "Thermal 1": Natrium-Hydrogencarbonat-Chlorid-Mineral-Thermalquelle

Quelle dieser Daten: die Bad Tatzmannsdorfer Kurfibel

Bad Tatzmannsdorfer Heilmoor
Schon über 100 Jahre lang stechen die Bad Tatzmannsdorfer Torf aus ihrem Moor und setzen die heilende Erde in der Therapie ein: Zunächst kam das „Moor“ hauptsächlich bei Frauenleiden zur Anwendung, die Moorpackungen und -bäder eigenen sich jedoch auch bestens zur Behandlung von chronisch entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparats (Gelenke, Wirbelsäule, Sehnen, Bänder, Muskel) und von Rheuma. Um das Moor vor negativen Umwelteinflüssen zu schützen, erwarb die Kurbad Tatzmannsdorf AG die umliegenden Grundstücke. Mit dieser kostbaren Ressource gehen die Verantwortlichen sehr behutsam um: die heilende Erde, die als Moorbad oder -packung Verwendung findet, ist „recyclebar“. Nach der Anwendung wird die schwarze Erde wieder ins Moor zurückgebracht, denn die heilende Erde regeneriert sich in, allerdings in jahrelangen, Prozessen.
Die Moorpackung
Die Moorpackung wird nach genauer Anleitung des Kurarztes aufgetragen. Auf der Haut entfaltet das Moor seine Wirkung auch durch seine Inhaltsstoffe, den entzündungshemmenden Huminsäuren. Das Moor wird im Kurzentrum mit Thermalwasser verrührt, als Wärmetherapie mit maximal 46 ° angewandt.
Das Moorbad
Die Dosierung eines Moorbades erfolgt über Wasserstand, Badedauer und Temperatur. Je nach Indikation und Kreislaufsituation wird ein Halb-, Dreiviertel- oder Vollbad verordnet. Moorbäder werden als Überwärmungsbäder eingesetzt und setzen daher eine belastbare Herz-Kreislauffunktion voraus. Bei einem länger dauernden Vollbad kommt es zu einem deutlich messbaren Anstieg der Körpertemperatur auf bis zu 39°C.